Wir sind zurück – zurück aus England und von der 5th Kent International Jamboree. Dieses Lager war ganz sicher eines der aufregendsten, welches die 25 Mitfahrenden jemals erlebt haben.

Schon die Anreise war ein Erlebnis für sich. Mittags per Bahn bis Frankfurt, dann über Nachmittag, Abend und Nacht per Fernlinienbus und Fähre bis Gillingham (ENG) und am frühen Morgen von dort aus noch 7km zu Fuß zum Lagerplatz waren wir insgesamt knapp 18 Stunden unterwegs. Eine ermüdende Anfahrt!

Nachdem die Eröffnungszeremonie am Abend aufgrund starken Regens auf den darauffolgenden Tag verschoben worden war, nutzten wir diesen Tag hauptsächlich zum Aufbau unserer Zelte (auf viel zu kleinem Platz) und zur Erholung. Am nächsten Morgen ging es für die Unter-18-Jährigen per Bus zu Water Activities (Kajak fahren und Floß bauen) und nachmittags zum lagereigenen Zirkuszelt, während die volljährigen „Leader“ die Zeit hauptsächlich zum Chillen und Umschauen nutzten. Die Eröffnungszeremonie schließlich entpuppte sich – zur Freude der einen und Enttäuschung der anderen – als große Party mit DJ.

An den folgenden Tagen hatten wir meistens Zeit, die vielfältigen Programmpunkte auf und um den Lagerplatz auszuprobieren. Dazu zählten Autoscooter, Kletterwände, Parascending, Tauchen, Hüpfburgen, handwerkliche Workshops in der Do-Zone und vieles mehr. Allerdings waren die Schlangen vor den Angeboten teilweise sehr lang und so wurde die Lust zur Beteiligung mit der Zeit immer geringer, bis wir beschlossen, einen Tag mit einem Wanderausflug in die Umgebung zu verbringen.

Ein weiterer erwähnenswerter Programmpunkt war der Tagesausflug nach London, wo wir von englischem Regenwetter begrüßt wurden. Diesen Tag nutzten wir zunächst zur gemeinsamen Erkundung der Sehenswürdigkeiten, später in kleineren Gruppen zum Shoppen auf der Oxford Street, Besichtigung des Covent Garden oder Fahren mit dem Riesenrad „London Eye“.

Ansonsten war das Wetterdas Lager über zwar gemischt, aber gerade gegen Ende immer öfter sonnig und warm.

Den Donnerstagabend verbrachten wir in unserer Jurte, beim Tschaiabend, welchen wir zuvor sogar bei den überkorrekten Teillagerleitern und –securities angemeldet hatten.

Nachdem es in der letzten Nacht noch einmal ordentlich geregnet hatte, packten wir am Samstagmorgen wieder unsere Zelten und Rucksäcke zusammen und genossen den letzten sonnigen Tag noch bis zum Abend auf dem Lagerplatz, bevor wir Lena, Nils und Jeyendra (die mit dem Stammesbus und allem Material bereits wieder unterwegs waren) zurück nach Deutschland folgten.

Hat sich die weite Anfahrt für dieses Lager nun gelohnt? Ich denke ja. Wir sind als Stamm viel mehr zusammengewachsen, haben unglaublich viel gemeinsam musiziert, andere deutsche und ausländische Pfadfinder kennengelernt und jede(r) hat für sich festgestellt, dass wir uns doch glücklich schätzen können, unter Pfadfinden etwas anderes als Plastikzelte und Lautsprecher verstehen zu dürfen. Und dennoch war ein Ausflug in die internationale Pfadfinderei ein Erlebnis, welches sicherlich keine(r) der Mitfahrenden bereut und das in ein paar Jahren auf jeden Fall eine Wiederholung wert ist!